Mythen und Geschichten rund um den Bodenseefisch

Vom gefürchteten Ungeheuer zur kulinarischen Delikatesse
Es scheint wie ein eine Demonstration der Naturgewalten im Wandel der Zeit. Hatte der Wels zu Konzilszeiten mit dem Hecht zu den meist erwähnten Delikatessen der Bodenseeküche gehört, war er in der nahen Vergangenheit nach dem 2. Weltkrieg eher in die Unbedeutsamkeit geraten. Sein Ruf als „Grundler“ ( Fische die
sich am Grund und somit im Schlick aufhalten) verlieh ihm den Verdacht auf ein modrig schmeckendes Fleisch. Zudem förderte sein Aussehen und die Fähigkeit zu einer enormen Größe von bis zu 3 Meter heranwachsen zu
können schon bald den Mythos des Seeungeheuers. In so manchem Fischerlatein wurde der Urwels dem Mindelsee bei Radolfzell zugesprochen von wo aus dessen Nachkommen durch unterirische Adern in den Gnadensee gelangten und dann nach und nach den Untersee bevölkert haben sollen. Seiner Fressgier, sollen nicht nur Enten-, Schwanen- und Belchen-Küken zum Opfer gefallen sein, selbst vor am Schilfrand herumstreunenden Füchsen und beutesuchenden Dackeln soll er keinen Halt gemacht haben. Kein Wunder, dass in so manchem Badenden ein unangenehmes Gefühl der Raubtierbedrohung wächst und sich die Badefreude schmälert. Dies allerdings vollkommen unbegründet, da die Ängste des Welses vor dem schwimmenden Homo Sapiens sämtliche Fresslust unterbinden und durch eine Flucht in die Tiefe des Sees zerstreut werden.
Der Bodenseewels hat sich in den letzten Jahren durch seinen feinen, klaren Geschmack und vor allem wegen der Grätenfreiheit zu einem begehrten Produkt der Bodenseeköche entwickelt. Grundvoraussetzungen dafür ist die besondere Wasserqualität des Bodensees und die
Fingerfertigkeit für ein fachgerechtes herausschneiden der besten Filetstücke zu unterschiedlichsten Zubereitungsmöglichkeiten. Sei es zu dicken Wels-Steaks, feinen Wels-Schnitzel oder Welskopfsülze. Selbst die
große Leber lässt sich zu einem edlen Leberparfait verarbeiten. Lassen Sie sich überraschen in der Gastronomie Ihres Vertrauens mit dem Bodenseefisch e. V. Siegel.
Mythen und Wahrheit über die Trüsche
Mythos
Julius Caesar wird nachgesagt, dass er eine lebende Kette aus Söldnern von Bregenz über die Alpen nach Rom bilden ließ, um zu einer frischen Trüschenleber zu kommen.
Eine Duchesse aus Südbaden soll ihr ganzes Hab und Gut in Trüschenleber investiert haben, und schlussendlich im Kloster gelandet sein.
Wahrheit
Die Trüsche ist die einzige Süßwasser-Dorschart. Die Franzosen nennen sie „ la Lotte d`eau douce“. Sie gilt als Laichräuber, wodurch ihre Leber überproportional groß ausfällt und als „ Foie gras“ der Fische gilt. Feinschmecker wissen dies besonders zu schätzen. Nicht nur des feinen Geschmacks wegen - ihr wird auch eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt.
Früher war die Trüschenleber nur den Fischern und Köchen vorbehalten, Heutzutage ist der ökonomische Druck so groß, dass auch noch diese verkauft werden muss.
Die Leiden Christi im Hechtkopf, oben die freigelegten Knorpel und Knochen , unten die gewonnenen Fleischstücke.
